Springschwänze (Collembola).

Springschwänze gesehen?

Die Springschwänze können, da sie fast überall verbreitet sind, auf unterschiedliche Weise in die Häuser, besonders in die Keller mit Gemüse, Kartoffeln, Brennholz usw. eingeschleppt werden.

Öfter kommen sie auch mit Milben vergesellschaftet in noch feuchten Neubauten vor. Flachdächer mit einem Kiesbelag, zwischen dem sich Blütenstaub ablagert und Algen ansiedeln, können zu Brutstätten für ein Massenauftreten von Springschwänzen werden, die nach Austrocknen auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen in die darunterliegenden Räume eindringen.

Auch aus den Gärten können sie bei Massenvermehrung in die Häuser eindringen, besonders aber die Aussenwände der Häuser besetzen. Auf Blumentöpfen können sie ebenfalls leben.

Nahrung

Springschwänze ernähren sich von verwesenden organischen Stoffen und auch von lebendem Pflanzengewebe.

Schaden

Springschwänze richten keinen Schaden an, können aber sehr lästig werden. Bei Massenauftreten kann es zu Juckreiz kommen, wenn sie sich auf die Haut verirren.

Ihre wohnungshygienische Bedeutung ist nicht gross. Bei genügender Trockenheit in den Räumen verschwinden sie bald wieder. Unangenehmer ist ihr Vorkommen in Kaltluftsystemen, wodurch sie auf zum Kauf ausgestellte Waren, z.B. Fleisch und Wurst, geblasen werden.

Aussehen

Die gewöhnlich 1 - 2 (selten bis 10 mm) grossen Springschwänze sind langgestreckt (Arthropleona) oder kugelig (Symphypleona). Bei ersteren ist der Kopf (mit Ausnahme der nur auf dem Wasser lebenden Podura) waagerecht nach vorn, bei letzteren senkrecht nach unten gerichtet. Die Mundwerkzeuge sind innen in der Kopfkapsel eingelenkt, nicht aussen, wie dies bei fast allen anderen Insekten der Fall ist.

Die Fühler sind 4- bis 6-gliedrig. Auf ihren Gliedern sitzen die Geruchssinnesorgane, die oft - besonders auf dem 3., seltener auf dem 2. und 3. Segment - einen komplizierten Bau aufweisen. Man spricht dann von Antennalorganen. Sie bestehen aus Geruchshaaren, Sinnesstäbchen und Sinneskolben. Die Augen werden von einzelnen Punktaugen (maximal 8 auf jeder Seite) zusammengesetzt, die auf einem gemeinsamen oder geteilten Pigmentfleck sitzen. Hinter der Fühlerwurzel liegt das Postantennalorgan.

Die drei Thoraxsegmente haben je ein Paar Laufbeine. Die Zahl der Abdominalsegmente ist 6, die auch erst während der Postembryonalentwicklung voll erreicht wird. Bei den Symphypleona sind sie teilweise miteinander und mit den Thoraxsegmenten verwachsen. Die Abdominalextremitäten bilden am 1. Abdominalring den Ventraltubus mit paarigen ausstülpbaren Bläschen oder Schläuchen, die bei den Symphypleona sehr lang sein können. Am 4. Abdominalsegment bilden sie die Sprunggabel (Furca), die aus einem unpaaren Basalteil (Manubrium) und paarigen Sprunggabelzinken (Dentes) besteht, die jeweils eine bewegliche Spitze (Mucro) besitzen.

Abb. 3 umfasst nur die aus Wohnungen bisher bekannt gewordenen Arten. Es ist möglich, dass ihre Zahl noch erheblich vermehrt wird, wenn sie besser beachtet werden.

Entwicklung

Die Entwicklung der Springschwänze erfolgt ohne Metamorphose über die Stadien Ei, Larve, Adulte. Die Larven weisen eine grosse Ähnlichkeit mit dem Imago auf.

Biologie und Verhalten

In der Ruhe und beim Laufen wird die Sprunggabel nach vorn gelegtund vom Sprunggabelhalter (Tenaculum oder Retinaculum), den Extremitäten des 3. Abdominalsegments, festgehalten.

Beim Absprung wird durch die stark entwickelte Sprunggabelmuskulatur und nach Lösen des Sprunggabelhalters die Sprunggabel wie eine Feder nach unten und nach hinten geschlagen, wodurch das Tier mehrere cm hoch vom Boden abgeschnellt wird. Noch beim Sprung wird die Sprunggabel wieder angelegt. Das Landen des Tieres erfolgt auf der ausgestülpten Blase des Ventraltubus oder bei Hypogastrura, die nur eine kurze Sprunggabel hat, auf einer zwischen dem 3. und 4. Fühlerglied ausgestülpten Blase. Das Springen wird nur auf der Flucht ausgeübt. Laufen ist die normale Fortbewegung.

Ökologie

Als eigentliche Freilandtiere überleben sie Temperaturen von -21°C.

Feuchtigkeitsliebend, treten die Springschwänze bei über 70% rel. Feuchte vermehrt auf.

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