Besonders in den kälteren Monaten suchen Hausmäuse Schutz und Nahrung in Häusern, Lagern und Betrieben. Dank ihrer Fähigkeit zu klettern und sich durch engste Spalten zu zwängen, finden Mäuse leicht Zugang und Verstecke. Eine einzelne Maus bleibt selten lange allein, da sie sich unter günstigen Bedingungen rasch vermehrt. Ein kleiner Mäusebefall kann daher schnell zum grossen Problem werden.
Ihre Anwesenheit wird oft von Nagespuren an Möbeln, Kabeln oder Verpackungen sowie kleinen, rautenförmigen Kotkrümel verraten. Diese Nagerschäden und deren Kontamination von Lebensmitteln können beträchtliche wirtschaftliche Verluste verursachen. Die mit einem Nagerbefall potentiell einhergehende Übertragung von Krankheitserregern birgt zudem ein grosses Risiko für die Gesundheit.
Hausmaus
Mäuse sind kleine Säugetiere aus der Ordnung der Nagetiere. Als Kulturfolger leben sie oft in direkter Nähe zum Menschen. Als Allesfresser mit ständig wachsenden Schneidezähnen verursachen sie durch ihr unermüdliches Nagen erhebliche Schäden an Material und Ressourcen.

Hausmäuse sind meist nacht- oder dämmerungsaktiv und äusserst anpassungsfähig. Sie sind ausgezeichnete Kletterer und können sich dank ihres schlanken Körpers auch durch sehr schmale Spalten zwängen.
Lebensraum und Vorkommen von Hausmäusen in der Schweiz
Die Hausmaus (Mus musculus) ist in der Schweiz landesweit verbreitet. Sie lebt bevorzugt in unmittelbarer Nähe zum Menschen und besiedelt praktisch alle Lebensräume, von Städten bis zu landwirtschaftlichen Gebieten. Ihre Anwesenheit ist nicht an bestimmte Jahreszeiten gebunden, jedoch suchen sie bei kälterem Wetter vermehrt Schutz und Nahrung in Gebäuden.
Während andere einheimische Mausarten wie Wald- oder Feldmäuse hauptsächlich im Freien leben, hat sich die Hausmaus auf das Leben in und um Gebäude spezialisiert. Dies macht sie zur relevantesten Mausart im Kontext der Schädlingsbekämpfung in Innenräumen in der Schweiz.
Das Vorkommen von Hausmäusen wird durch das Nahrungsangebot und Zugangsmöglichkeiten begünstigt. Bereits kleine Mengen offen gelagerter Lebensmittel oder Abfälle können die Nager anlocken. Winzige Öffnungen in der Bausubstanz reichen ihnen bereits als Eingangslücke. In Umgebungen mit ausreichend Futter und Verstecken ist der Aktionsradius von Mäusen oft klein, da sie stets in der Nähe ihrer Nahrungsquellen bleiben.


Tier- und Artenschutz bei Mäusen
Die Hausmaus (Mus musculus) unterliegt in der Schweiz keinem spezifischen Schutzstatus nach dem Natur- und Heimatschutzgesetz oder dem Jagdgesetz. Aufgrund ihrer weltweiten Verbreitung, ihrer enormen Anpassungsfähigkeit und ihrer hohen Vermehrungsrate gilt sie international als "nicht gefährdet".
Wegen der potenziellen Schäden, die Hausmäuse an Vorräten und Materialien verursachen können, sowie der möglichen Übertragung von Krankheitserregern, werden Mäuse in menschlichen Umgebungen als Schädlinge betrachtet. Der Fokus im Umgang mit Hausmäusen in Gebäuden liegt daher klar auf Massnahmen zur Prävention und Bekämpfung eines Befalls und nicht auf Artenschutz.
Mäusebefall vorbeugen
Die wirksamste Methode gegen Mäuseprobleme ist die Prävention. Da Hausmäuse (Mus musculus) ständig nach Nahrung und geschützten Nistplätzen suchen, gilt es, ihnen den Zugang zu Gebäuden und potenziellen Nahrungsquellen zu verwehren.
Besonders im Herbst, wenn es draussen kälter wird, suchen Hausmäuse vermehrt Unterschlupf in Häusern. Ein zentraler Aspekt der Prävention ist daher das konsequente Abdichten von möglichen Eintrittsöffnungen. Mäuse passen bereits durch bleistiftdicke Spalten (ca. 6-7 mm).

Überprüfen Sie Ihr Gebäude daher sorgfältig auf Risse im Fundament, Lücken um Rohr- und Kabeldurchführungen, undicht schliessende Türen und Fenster, Lüftungsschlitze oder andere kleine Öffnungen. Verschliessen Sie diese mit für Nager beiss-sicheren Materialien wie Stahlwolle, Metallblechen, engmaschigen Drahtgittern oder Zementmörtel.
Ebenso wichtig ist es, den Mäusen keine Nahrungsquellen und Versteckmöglichkeiten zu bieten. Lagern Sie Lebensmittel, Tierfutter und Abfälle stets in fest verschlossenen, robusten Behältern aus Metall, Glas oder Hartplastik. Achten Sie auf Sauberkeit in der Küche, im Keller und Lagerräumen und entfernen Sie Krümel und Essensreste umgehend. Reduzieren Sie Unordnung und Gerümpel im und am Haus, da diese ideale Verstecke und Nistplätze darstellen können. Auch dicht an der Fassade gelagertes Brennholz oder ungeschnittene Vegetation können den Zugang erleichtern.

Mäuse und Mäusebefall erkennen
Einen Mäusebefall frühzeitig zu erkennen ist entscheidend, bevor sich die Nagetiere vermehren und grossen Schaden anrichten. Weil Hausmäuse (Mus musculus) meist nachtaktiv und sehr scheu sind, bekommt man sie selten direkt zu Gesicht. Achten Sie daher auf indirekte Anzeichen, die auf ihre Anwesenheit hindeuten.
Typische Spuren eines Mäusebefalls sind vielfältig. Achten Sie auf Mäusekot. Die kleinen, dunklen Kot-Krümel sind meist spindel- oder rautenförmig, 3 bis 8 mm lang und oft an den Enden spitz. Eine einzelne Maus hinterlässt täglich 50 bis 75 davon. Frass- und Nagespuren an Lebensmittelverpackungen, Möbeln, Holzverkleidungen oder Kabeln sind ebenfalls deutliche Hinweise auf Mäusebefall.

Charakteristisch sind auch Schmierspuren – dunkle, fettige Abriebe entlang von Laufwegen an Wänden oder Rohren, die vom Körperfell der Mäuse stammen. In staubigen Bereichen können zudem kleine Fussabdrücke sichtbar sein. Nicht selten hört man nachts auch Kratz- oder Scharrgeräusche aus Wänden, Decken oder Böden. Bei einem stärkeren Befall kann zudem ein unangenehmer, beissender Geruch nach Ammoniak (Mäuse-Urin) wahrnehmbar sein.
Manchmal verrät auch das Verhalten von Haustieren, wie aufgeregtes Schnüffeln oder Kratzen an bestimmten Stellen, einen verborgenen Mäusebefall. Sichtungen von lebenden oder toten Mäusen sind ein eindeutiges Zeichen. Bei Verdacht auf einen Befall ist es ratsam, genau zu prüfen und gegebenenfalls professionelle Hilfe zur Abklärung und Bekämpfung hinzuzuziehen.
Mäuse und Mäusebefall bekämpfen
Ist ein Mäusebefall festgestellt, stehen verschiedene Methoden zur Bekämpfung zur Verfügung. Eine gängige Methode der Mäusebekämpfung ist der Einsatz von Fallen. Hierbei unterscheidet man zwischen Schlagfallen, die das Tier sofort töten sollen, und Lebendfallen, bei denen das Nagetier lebend gefangen wird.
Gemäss Tierschutzgesetzgebung muss das Töten von Wirbeltieren schonend erfolgen. Schlagfallen müssen daher so konstruiert sein und platziert werden, dass sie die Maus schnell und effektiv töten. Lebendfallen müssen hingegen alle 24 Std. kontrolliert werden, damit die Tiere nicht unnötig leiden. Der Erfolg beider Fallentypen hängt stark von der korrekten Platzierung (entlang von Laufwegen an Wänden) und der Wahl des Köders ab.

Eine weitere Methode ist der Einsatz von Rodentiziden (Giftködern), meist auf Basis von Antikoagulanzien (Blutgerinnungshemmern). Diese Giftstoffe sind wirksam, haben aber eine verzögerte Wirkung, da sie zu einem langsamen Tod der Maus innerhalb von 2-3 Tagen führen. Somit ist das Nagetier nicht sofort tot, sondern kann weiterhin Produkte kontaminieren und materiellen und wirtschaftlichen Schaden anrichten. Weiterhin bergen Giftköder erhebliche Risiken für Nicht-Zielorganismen (Haustiere, Wildtiere), sind schlecht abbaubar und belasten die Umwelt durch Vergiftung oder Anreicherung in der Nahrungskette.
Der Einsatz von Rodentiziden mit Antikoagulanzien (blutgerinnungshemmende Wirkstoffe) durch Privatpersonen, ist in der Schweiz seit dem 1. April 2025 verboten. Deshalb muss die Bekämpfung von Mäusen durch professionelle Schädlingsbekämpfer erfolgen. Auch Ultraschallgeräte werden im Handel bei Mäusebefall angeboten, ihre Wirksamkeit ist jedoch umstritten.
Aufgrund der rasanten Vermehrung der Mäuse, ihres schutzsuchenden Verhaltens und schwierigen Auffinden sowie den Risiken bei der Bekämpfung ist bei einem stärkeren oder hartnäckigen Mäusebefall professionelle Hilfe unumgänglich. Professionelle Schädlingsbekämpfer setzen dank ihrer Erfahrung und bewährten Methoden auf eine ganzheitliche Strategie. Diese umfasst die Überwachung (Monitoring), bauliche Präventionsmassnahmen, den Einsatz von Fallen sowie – wenn erforderlich und gesetzlich erlaubt – den gezielten Einsatz von Wirkstoffen.
FAQs
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