Wespen (Vespidae).

Wespen sind keine Schädlinge, sondern Lästlinge.

Wespen und Hornissen können im und um das Haus sehr lästig und im Extremfall auch gefährlich werden z.B. für Allergiker. Zudem können Wespen als Hygieneschädlinge Keime, die sie bei der Nahrungssuche aufgenommen haben, auf den Menschen übertragen.

Jedoch können Wespen nur bedingt als Schädlinge angesehen werden. Wie so viele andere Insekten erfüllen sie eine wichtige Aufgabe im ökologischen Gleichgewicht der Natur. 

Der Ursprung der Wespe.

In der Schweiz sind folgende Wespenarten in Siedlungsnähe anzutreffen:

  • Deutsche Wespe (Vespula germanica)
  • Gemeine Wespe (Vespula vulgaris)
  • Hornisse (Vespa crabro)
  • Mittlere Wespe (Dolichovespula media)
  • Sächsische Wespe (Dolichovespula saxonica)
  • Feldwespe (Polistes dominulus)

Biologie und Verhalten.

Wespen leben als Völker, ähnlich wie ihre Artverwandten die Honigbienen, allerdings ist Ihr Lebenszyklus auf eine Saison begrenzt. Ab Mai beginnt die Königin mit dem Nestbau und legt die ersten Eier in die frisch gebauten Waben. Der Wespenstaat ist arbeitsteilig organisiert. Das bedeutet, dass sich einige um den Nestbau, einige um die Larvenfütterung, einige um die Versorgung der Königin oder die Nahrungsbeschaffung kümmern.

Aussehen.

Eine Wespe wird oft fälschlicherweise mit einer Biene verwechselt, aber es gibt einen deutlichen Unterschied im Körperbau, in der Farbe und bezüglich Nistplätzen. Die schwarz-gelbe Warnzeichnung deutet darauf hin, dass es sich um ein recht wehrhaftes Insekt handelt.

Wespen sind 12 bis 15 mm gross, Königinnen können bis zu 19mm gross werden

  • Schlank, leuchtend gelbe Körper mit schwarzen Ringen
  • Wenig bis keine Haare auf dem Körper
  • Lange, gebogene Antennen
  • Nur die Weibchen stechen
  • Sie sind aggressiver als Bienen und können mehrmals stechen

Hier ein Vergleich von einigen bei uns vorkommenden Wespen.

Entwicklung.

Die Wespen nisten im Boden, in Baumhöhlen, in Spalten und Hohlräumen im Gemäuer, in Rolladenkästen oder auf Dachböden. Wespen bauen aus zerkauten Holzfasern papierartige Waben und Nesthüllen, die bei Bedarf erweitert werden. Das Nest wird nur eine Saison benutzt und kann darum nach einer Bekämpfung entsorgt werden. Die Nestgründung erfolgt stets durch ein einzelnes befruchtetes Weibchen, das nach dem Überwintern einen geeigneten Nistplatz sucht und zunächst allein die Waben baut. Nach dem ersten Schlüpfen der Arbeiterinnen hat die Königin ausschliesslich die Aufgabe des Eierlegens.

Wespennester können im Hochsommer unter optimalen Bedingungen bis zu 50.000 Einzeltiere beherbergen. Alle Tiere sterben im Spätherbst ab bis auf die begatteten Königinnen, die in einem Versteck überwintern. Entscheidende Voraussetzungen für die Massenentwicklung der Wespen sind die Zahl der überwinternden Königinnen und die klimatischen Bedingungen des Frühlings und Sommers.

Nahrung.

Die Wespe ist vor allem ein Insektenfresser: Raupen, Blattläuse, Mücken, Fliegen und Käfer. Doch die Arbeiterinnen benötigen auch „Betriebsstoff“ in der Form von Zucker. In der 'Wespensaison' haben sie es also auch auf Süssigkeiten abgesehen. Die Wespen ernähren sich von Nektar oder anderen zuckerhaltigen Lebensmittel die sie in Menschennähe finden.

Sind Wespenstiche gefährlich für Menschen?

Durch den Stich einer Wespe kommt es zu einem schmerzhaften Brennen sowie starken Quaddeln und Ödemen. Viele Stiche oder einzelne, bei sensiblen Personen, können unter Umständen zu einem anaphylaktischen Schock und ohne Behandlung zum Tode führen. Stiche im Mund- und Rachenraum sind immer lebensgefährlich und erfordern sofortige ärztliche Behandlung.

Verhaltenstipps bei Wespen

  • Nahrungsmittel erst kurz vor dem Essen im Freien aufstellen oder abdecken, besonders Getränke, um ein Verschlucken von Wespen zu vermeiden.
  • Ruhe bewahren und nicht nach Wespen schlagen. Auch nicht pusten, denn das CO2 im Atem erhöht die Angriffsbereitschaft der Wespen.
  • Mülltonnen möglichst weit von Sitzplätzen und Terrassen abstellen.
  • Fallobst unter Bäumen entfernen.
  • Fliegengitter an Fenstern und Türen anbringen
  • Nicht zu nahe an ein entdecktes Nest gehen, sonst fühlen sich die Tiere bedroht.
  • Blumige Parfums vermeiden.
  • Keine alternativen Futterquellen fern vom Tisch aufstellen, weil diese die Wespen anlocken könnten, statt sie zu vertreiben.

Gefährdungspotential und Schäden durch Wespen.

In einzelnen Fällen erweitern die Tiere ihren Nestraum beim Nestbau, indem sie loses Isolationsmaterial wie Holz oder Glaswolle nach aussen transportieren. Hornissen sammeln Abfall und durch die Ausscheidungen der Larven können schlechte Gerüche und Flecken entstehen. Als Hygieneschädlinge verunreinigen Wespen Nahrungsmittel und übertragen Keime, die sie bei ihrer Nahrungssuche z.B. von Kadavern oder aus Mülltonnen übernommen haben.

In der Nähe von Sitzplätzen oder anderen Orten wo sich oft Menschen aufhalten und in Rollladenkästen ist es ist ratsam, die Nester so früh wie möglich zu entfernen, am besten wenn sie noch „Tischtennisball“-Grösse haben. Dann sind nämlich nur wenige Tiere im Nest und die Abwehr ist geringer. Je länger man zuwartet, desto grösser wird das Wespennest und der Versuch, ein Wespennest zu entfernen, wird gleichzeitig viel riskanter.

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