Als Zweiflügler bilden Fliegen eine äusserst artenreiche und diverse Ordnung innerhalb der Klasse der Insekten.

Fliegen in der Schweiz
Fliegen sind in der Schweiz allgegenwärtig und umfassen eine Vielzahl von Arten, die in nahezu allen Lebensräumen vorkommen – von städtischen Gebieten bis zu ländlichen Regionen. Zu den häufigsten Arten, die im menschlichen Umfeld als Lästlinge oder Schädlinge auftreten, gehören die Stubenfliege (Musca domestica), die Kleine Stubenfliege (Fannia canicularis), verschiedene Schmeiss- und Fleischfliegen (Familien Calliphoridae und Sarcophagidae, z.B. Blaue Schmeissfliege, Goldfliege, Graue Fleischfliege), Taufliegen (Familie Drosophilidae, oft Frucht- oder Essigfliegen genannt) sowie die Wurmfliege (Pollenia rudis).
Fliegen werden durch olfaktorische Faktoren angezogen und sind besonders häufig in der Nähe von Lebensmitteln und Abfallbehältern anzutreffen.
Fliegen werden primär als lästig empfunden. Sie sind jedoch bedeutende Hygiene-Schädlinge. Fliegen können Krankheitserreger von unsauberen Orten wie Kot oder Abfall auf Lebensmittel und Oberflächen aufnehmen und tragen so zur Verbreitung von Krankheiten bei. Ein Fliegenbefall stellt besonders in sensiblen Bereichen wie der Lebensmittelproduktion, Pharmaindustrie aber auch in der Gastronomie ein ernsthaftes Risiko dar.

Mit der Zunahme der Aussentemperatur erreichen auch die Fliegenpopulationen ihren Höhepunkt. Ihre Fähigkeit zur schnellen Vermehrung – oft benötigen sie nur wenige Tage vom Ei zur ausgewachsenen Fliege – kann bei günstigen Bedingungen rasch zu einem Massenauftreten führen.
Eine Besonderheit stellt die Wurmfliege (Pollenia rudis) dar. Im Spätsommer und Herbst suchen diese Fliegen oft in grossen Scharen Schutz in Gebäuden, um dort zu überwintern. Dieses Verhalten kann für Bewohner und Hausbesitzer sehr lästig sein.
Trotz ihrer Rolle als Lästling im menschlichen Umfeld sind Fliegen als Zersetzer und Nahrungsquelle für andere Tiere ein wichtiger Teil des Ökosystems.
In der Schweiz trifft man auf verschiedene Fliegenarten, die aufgrund ihrer Lebensweise und Nähe zum Menschen von Bedeutung sind. Ihre Identifikation ist ausschlaggebend für ihre gezielte Bekämpfung.
Echte Fliegen (Muscidae)
Diese Fliegen-Familie umfasst einige der bekanntesten und häufigsten Fliegenarten in menschlichen Siedlungen.

Stubenfliege (Musca domestica)
Die Stubenfliege ist wohl die bekannteste Fliegenart weltweit und ist auch in der Schweiz weit verbreitet. Die Stubenfliege ist etwa 6-7 mm lang, grau gefärbt und hat vier dunkle Längsstreifen auf dem Brustteil. Man findet sie fast überall dort, wo Menschen leben, besonders in der Nähe von Abfällen, Exkrementen und Lebensmitteln. Sie ernährt sich von verschiedensten organischen Materialien, die sie mit ihrem Saugrüssel aufnimmt. Da sie zwischen Kot, Abfall und Lebensmitteln pendelt, ist die Stubenfliege ein wichtiger Überträger von Krankheitskeimen (Bakterien, Viren, Parasiten-Eier).
Kleine Stubenfliege (Fannia canicularis)
Die Kleine Stubenfliege ist mit 4-6 mm etwas kleiner als die Gemeine Stubenfliege. Sie ist oft durch ihren charakteristischen, unruhigen Flug in der Mitte von Räumen erkennbar. Sie bevorzugt feuchte, verrottende organische Substanzen als Brutstätte. Dazu gehören Tiermist und Abwassersysteme. Obwohl sie seltener auf Lebensmitteln landet als die Stubenfliege, kann auch sie Krankheitserreger übertragen.
Schmeiss- und Fleischfliegen (Calliphoridae & Sarcophagidae)
Die Familien der Schmeiss- und Fleischfliegen beinhalten meist grössere Fliegenarten, die sich typischerweise von Aas, Kot oder verwesendem organischem Material ernähren. Schmeiss- und Fleischfliegen sind daran erkennbar, dass sie oft metallisch glänzen.

Blaue Schmeissfliege (Calliphora vicina / erythrocephala)
Auch als "Blauer Brummer" bekannt, ist diese Art eine grosse, kräftige Fliege. Sie misst etwa 10-14 mm und hat einen metallisch blauen Hinterleib. Sie legt ihre Eier bevorzugt auf frischem oder faulendem Fleisch, Fisch oder Kadavern ab. Ihre Entwicklung ist stark temperaturabhängig und dauert etwa 2-3 Wochen.
Die Blaue Schmeissfliege spielt eine wichtige Rolle als Hygiene-Schädling. Sie ist aber auch in der Forensik von Bedeutung, weil sie oft zu den ersten Insekten gehört, die Eier auf verwesenden Überresten finden und ablegen, was einen frühen Zeitstempel für die Besiedlung darstellt. Ihre Entwicklung vom Ei bis zum erwachsenen Tier verläuft in einem vorhersehbaren Tempo, das stark von der Temperatur abhängt, so dass forensische Entomologen durch die Analyse des Alters der ältesten gefundenen Insektenexemplare die Mindestzeit seit dem Tod schätzen können.
Goldfliegen (Lucilia spp.)
Goldfliegen sind auffällige Fliegen von etwa 1 cm Länge. Sie glänzen metallisch grün oder goldgrün. Sie entwickeln sich hauptsächlich in Aas und Kot. Die Entwicklung von Goldfliegen vom Ei zur Fliege kann unter warmen Bedingungen sehr schnell erfolgen. Sie dauert oft nur 10-12 Tage. Goldfliegen sind ebenfalls bedeutende und risikobehaftete Hygiene-Schädlinge.
Graue Fleischfliege (Sarcophaga carnaria)
Fleischfliegen sind typischerweise grau-schwarz gefärbt. Sie haben ein schachbrettartiges Muster auf dem Hinterleib. Sie sind oft etwas grösser als Stubenfliegen. Eine Besonderheit ist, dass die Weibchen keine Eier legen. Stattdessen setzen sie bereits lebende Larven auf Aas, Kot oder in Wunden ab (Larviparie). Die Entwicklung ist schnell, oft 2-4 Wochen. Die Graue Fleischfliege ist ebenfalls ein ernstzunehmender Hygiene-Schädlinge.
Wurmfliege (Pollenia rudis)
Die Wurmfliege (auch Regenwurmfliege) ist eine 8-10 mm lange, eher gedrungene und träge Fliege. Sie hat einen dunklen Körper und oft goldgelbe Härchen auf dem Brustteil. Speziell ist, dass die Larven der Wurmfliege Regenwürmer parasitieren. Für den Menschen relevant wird die Wurmfliege vor allem im Spätsommer und Herbst. Dann versucht sie in grossen Scharen, in Gebäude einzudringen, um dort zu überwintern. Besonders auf Dachböden können Wurmfliegen sehr lästig werden.
Fruchtfliegen (Drosophilidae)
Diese sehr kleinen Fliegen (2-4 mm) sind oft unter Namen wie Fruchtfliegen, Obstfliegen, Gärfliegen oder Essigfliegen bekannt und haben typischerweise rötliche Augen.

Gemeine Taufliege (Drosophila melanogaster)
Die Taufliege ist ein häufiger Lästling in Küchen- und Lebensmittelbereichen. Sie wird von reifendem oder faulendem Obst, Gemüse sowie fermentierenden Flüssigkeiten wie Wein, Bier oder Essig angezogen. Da legen die Taufliegen auch ihre Eier ab, wobei Ihre Vermehrung jeweils explosionsartig ist. Die Entwicklung vom Ei zur Fliege dauert bei der Taufliege bei Zimmertemperatur nur 8-10 Tage. Sie können in grosser Zahl auftreten und Lebensmittel kontaminieren. Ihre Rolle bei der Krankheitsübertragung ist jedoch geringer als bei Stuben- oder Schmeissfliegen.
Lebensraum und Vorkommen von Fliegen in der Schweiz
Fliegen besiedeln in der Schweiz eine beeindruckende Vielfalt an Lebensräumen. Ihr Vorkommen reicht von den entlegensten Naturgebieten bis ins Zentrum dicht besiedelter Städte. Ein Verständnis ihrer bevorzugten Habitate und saisonalen Muster ist entscheidend, um ihre Ausbreitung zu kontrollieren und Hygieneprobleme zu vermeiden.
Das Vorkommen vieler Fliegenarten ist stark saisonabhängig. Während einige Arten bei günstigen Bedingungen auch in Innenräumen überwintern können, beginnt die Hauptaktivität der meisten Fliegen im Freien mit steigenden Temperaturen im Frühling. Die Fliegen-Populationen bauen sich über den Sommer auf und erreichen oft im Spätsommer und Frühherbst ihren Höhepunkt. Zu dieser Zeit steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass Fliegen vermehrt in Gebäude eindringen.

Eine besondere saisonale Erscheinung ist das Verhalten der Wurmfliege (Pollenia rudis). Diese Art sucht im Herbst aktiv nach Überwinterungsquartieren und kann dann in grosser Zahl an sonnenexponierten Fassaden auftreten und in Dachböden oder Hohlräume von Gebäuden eindringen, wo sie über den Winter als Lästling wahrgenommen wird.
Die Anpassungsfähigkeit und die schnelle Entwicklungsrate vieler Fliegenarten ermöglichen es ihnen, nahezu jeden Lebensraum in der Schweiz zu nutzen, in dem sie geeignete Brutbedingungen und Nahrungsquellen finden. Ihre Allgegenwart unterstreicht die Notwendigkeit konsequenter Hygienemassnahmen zur Vorbeugung von Befällen.

Tier- und Artenschutz
Fliegen werden überwiegend als Lästlinge oder Hygieneschädlinge wahrgenommen. Dies gilt insbesondere für Arten, die in unmittelbarer Nähe zum Menschen leben. Für die gängigen Fliegenarten wie Stubenfliegen, Schmeissfliegen oder Taufliegen bestehen in der Schweiz keine spezifischen Schutzmassnahmen. Sie fallen weder unter das Tierschutzgesetz noch unter spezielle Artenschutzprogramme. Der Fokus liegt klar auf der Vorbeugung und Bekämpfung von Befällen. Damit sollen Gesundheitsrisiken und wirtschaftliche Schäden minimiert werden.
Trotz ihres negativen Rufs als Schädlinge erfüllen Fliegen wichtige Funktionen im Ökosystem. Ihre Larven (Maden) sind entscheidende Zersetzer von organischem Material. Sie bauen Aas, Kot und Abfälle ab und tragen so zur Nährstoffrückführung bei. Erwachsene Fliegen dienen zahlreichen anderen Tieren als wichtige Nahrungsquelle. Dazu gehören Vögel, Spinnen, Fledermäuse und Amphibien. Einige Fliegenarten betätigen sich auch als Bestäuber von Pflanzen.
Die Bekämpfung von Fliegen konzentriert sich auf Arten, die direkte negative Auswirkungen auf den Menschen haben. Hauptgründe für Kontrollmassnahmen sind:
Hygienerisiken
Viele Fliegenarten können Krankheitserreger übertragen. Sie nehmen Bakterien, Viren oder Parasiten von unsauberen Brutstätten auf. Diese Keime können sie auf Lebensmittel und Oberflächen verschleppen. So können Krankheiten wie Salmonellose oder Durchfallerkrankungen verbreitet werden.
Wirtschaftliche Schäden
Fliegen können erhebliche Schäden durch Kontamination verursachen. Dies gilt besonders in der Lebensmittelindustrie, Pharmaindustrie und Gastronomie. Probleme entstehen durch Kontamination von Produkten, Belästigung von Kunden oder Verunreinigung von Anlagen.
Lästigkeit
Ein massenhaftes Auftreten von Fliegen wird als extrem störend empfunden. Beispiele sind Taufliegen in der Küche oder Wurmfliegen in Gebäuden. Dies mindert die Lebensqualität erheblich.
Aufgrund dieser Aspekte liegt der Schwerpunkt im Umgang mit Fliegen auf effektiven Hygienemassnahmen, Prävention und gezielter Bekämpfung. Der Schutz der als Schädlinge relevanten Arten steht nicht im Vordergrund.
Fliegen sind im direkten Umfeld des Menschen in der Regel unerwünscht. Sie können ernsthafte Hygieneprobleme verursachen. Ihre Fähigkeit, Krankheitserreger zu übertragen und Lebensmittel zu kontaminieren, macht eine effektive Fliegenbekämpfung unerlässlich. Dies gilt besonders in hygienisch sensiblen Bereichen wie Küchen, Spitälern oder Lebensmittel verarbeitenden Betrieben. Zudem sind Fliegen oft schlichtweg sehr, sehr lästig .
Fliegenbefall vorbeugen
Da Fliegen von olfaktorischen Faktoren angezogen werden und sich extrem schnell vermehren können, ist Vorbeugung der wichtigste Schritt, um einen Befall zu verhindern. Insbesondere in Bereichen, wo sensible Produkte wie Lebensmittel oder Medikamente verarbeitet oder gelagert werden, sind konsequente Präventionsmassnahmen unerlässlich, um Hygienerisiken zu minimieren. Die wichtigsten Strategien sind konsequente Hygiene- und Reinigungspläne, das Beseitigen von Brutmöglichkeiten und das Verhindern des Zugangs.
1. Hygiene und Sauberkeit:
- Lebensmittel abdecken: Lagern Sie Lebensmittel immer in gut verschlossenen Behältern oder im Kühlschrank. Lassen Sie keine reifen Früchte oder Speisereste offen stehen.
- Abfallmanagement: Leeren Sie Mülleimer regelmässig (täglich in Küchen). Verwenden Sie gut schliessende Deckel. Reinigen Sie die Behälter häufig, um Gerüche und Brutmaterial zu entfernen. Halten Sie auch Aussenbereiche um Mülltonnen sauber.
- Reinigung: Beseitigen Sie verschüttete Flüssigkeiten und Essensreste sofort. Reinigen Sie Oberflächen, Böden (auch unter Geräten) und Abflüsse regelmässig gründlich. Achten Sie auf Sauberkeit in Tierbereichen (Futterreste, Kot).
- Feuchtigkeit reduzieren: Beseitigen Sie stehendes Wasser. Sorgen Sie für gute Belüftung. Feuchtigkeit begünstigt die Entwicklung vieler Fliegenarten.
2. Brutstätten beseitigen:
- Identifizieren und eliminieren Sie potenzielle Brutquellen. Dies umfasst nicht nur offensichtlichen Abfall. Auch schlecht gewartete Komposthaufen, verstopfte Abflüsse, schmutzige Tierkäfige oder feuchte Wischmopps können Brutstätten sein.
3. Zugang verhindern (Exklusion):
- Fliegengitter: Bringen Sie gut schliessende Fliegengitter an Fenstern und Türen an. Dies ist besonders wichtig in Küchen und Essbereichen.
- Türen/Fenster geschlossen halten: Halten Sie Türen und Fenster, insbesondere solche ohne Gitter, möglichst geschlossen.
- Abdichten: Verschliessen Sie Ritzen und Spalten in Wänden, um Mauerwerk, an Fenstern und Türen. Fliegen könnten sonst eindringen. Dies ist besonders relevant zur Abwehr von überwinternden Wurmfliegen.
- Luftschleier: In gewerblichen Betrieben können Luftschleier an Eingängen helfen, Fliegen fernzuhalten.
Durch die konsequente Umsetzung dieser Massnahmen können Sie das Risiko eines Fliegenbefalls erheblich reduzieren. Sie gewährleisten damit auch ein hygienisches Umfeld.

Fliegenbefall erkennen
Eine frühzeitige Erkennung eines Fliegenbefalls ist entscheidend. Sie hilft, eine schnelle Vermehrung und die damit verbundenen Hygienerisiken einzudämmen. Da Fliegen oft von aussen zufliegen, ist nicht jede einzelne Fliege ein Zeichen für einen Befall. Bestimmte Anzeichen deuten aber auf ein Problem hin:
Direkte Anzeichen von Fliegenbefall
- Häufiges Auftreten erwachsener Fliegen: Wenn Sie regelmässig Fliegen in Innenräumen sehen, besonders in grosser Zahl oder gehäuft in bestimmten Bereichen (z.B. Küche, Nähe von Abfalleimern), ist dies ein Warnsignal. Das massenhafte Auftreten von Wurmfliegen an Fenstern oder Fassaden im Herbst ist ebenfalls ein klares Zeichen.
- Sichtung von Larven (Maden): Das Finden von weisslichen, kriechenden Maden ist ein sicheres Zeichen für eine aktive Brutstätte vor Ort. Suchen Sie in Mülleimern, Abflüssen, Tierkot, verdorbenen Lebensmitteln oder anderen feuchten organischen Materialien danach.
- Sichtung von Puppen: Kleine, tonnenförmige, oft dunkel gefärbte Puppenhüllen in der Nähe potenzieller Brutstätten weisen ebenfalls auf eine Vermehrung hin.
Indirekte Anzeichen von Fliegenbefall
- Fliegenschmutz: Achten Sie auf kleine, dunkle Punkte (Kot- oder Speibflecken) an Wänden, Decken, Fenstern, Lampen oder auf Oberflächen. Diese finden sich besonders in Küchen und Essbereichen.
- Ständige Belästigung: Anhaltendes Summen und die wiederholte Anwesenheit von Fliegen auf Lebensmitteln oder Menschen können auf einen Befall hindeuten.
- "Festklebende" tote Fliegen: Durch den Pilz Entomophthora muscae getötete Fliegen haften oft an Fenstern oder Wänden. Dies zeigt zumindest die Präsenz von Fliegen an.
Die grösste Herausforderung bei der Erkennung des Befalls ist oft nicht das Feststellen der Anwesenheit von Fliegen. Das eigentlich Schwierige ist das Auffinden der Brutstätten. Diese sind aber für eine nachhaltige Bekämpfung entscheidend und können versteckt sein (z.B. in Abflüssen, unter Geräten, in schlecht entsorgtem Abfall). Im Zweifelsfall oder bei anhaltenden Problemen kann eine professionelle Inspektion helfen. Experten können die Fliegenart bestimmen und die Quelle des Befalls lokalisieren.

Fliegen und Fliegenbefall bekämpfen
Die Bekämpfung eines Fliegenbefalls erfordert einen integrierten Ansatz. Dieser konzentriert sich nicht nur auf die Beseitigung der sichtbaren erwachsenen Fliegen. Er nimmt vor allem die Ursache – die Brutstätten – ins Visier. Nur durch die Eliminierung der Brutquellen kann ein Fliegenproblem nachhaltig gelöst werden.
1. Brutstätten finden und beseitigen
Dies sind die wichtigsten Schritte:
- Identifizieren Sie die Materialien, in denen sich die Fliegenlarven (Maden) entwickeln (siehe Abschnitte "Ernährungsverhalten" und "Erkennen"). Dies können Abfalleimer, Kompost, Abflüsse, stehendes Wasser, Tierkot, verschüttete Lebensmittel oder auch Kadaver sein.
- Entfernen und entsorgen Sie das Brutmaterial gründlich. Reinigen und desinfizieren Sie die betroffenen Bereiche anschliessend sorgfältig. So beseitigen Sie verbleibende Eier oder Larven und verhindern eine erneute Eiablage.
2. Erwachsene Fliegen reduzieren
- Fallen: Verschiedene Fallentypen können helfen, die Anzahl erwachsener Fliegen zu reduzieren. Dazu gehören UV-Lichtfallen (besonders effektiv in Innenräumen), Klebefallen (Fensterstreifen, Bänder), Köderfallen (oft mit Lockstoffen auf Zucker- oder Proteinbasis) und einfache Essigfallen für Fruchtfliegen.
- Fliegenklatsche: Geeignet für einzelne Fliegen in Innenräumen.
- Insektizide: Der Einsatz von Insektiziden sollte gezielt und mit Bedacht erfolgen. Dies gilt insbesondere in Wohn- und Lebensmittelbereichen. Kurzzeitig wirksame Aerosolsprays können fliegende Insekten direkt bekämpfen. Langzeitwirkende Sprays können auf Ruheflächen der Fliegen (Wände, Decken) aufgebracht werden. Insektizidköder können ebenfalls eingesetzt werden. Aufgrund von Anwendungsbeschränkungen und potenziellen Risiken wird oft eine professionelle Anwendung empfohlen.
3. Vorbeugende Massnahmen verstärken
- Parallel zur Bekämpfung müssen vorbeugende Massnahmen konsequent umgesetzt werden. Hygiene und Exklusion sind entscheidend, um einen erneuten Befall zu verhindern.
Die Identifizierung der exakten Fliegenart und das Auffinden aller Brutquellen kann schwierig sein. Auch der Einsatz von Bekämpfungsmethoden erfordert Fachwissen. Daher ist bei einem stärkeren oder wiederkehrenden Fliegenbefall die Konsultation eines professionellen Schädlingsbekämpfers dringend zu empfehlen. Dies gilt insbesondere für Unternehmen in der Lebensmittelbranche oder anderen hygienisch sensiblen Bereichen.
FAQs
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