Pharaoameisen (Monomorium pharaonis).

Vorkommen.

Die Pharaoameise ist einer der gefürchtetsten Ameisenarten im Haus. Sie fühlt sich in Wohnungen, Krankenhäusern, Pflegeheimen und an Orten in der Nähe von Warmwasser- und Zentralheizungs-Systemen wohl, da sie Räume mit konstant hohen Temperaturen bevorzugt. In Räumen mit konstant hohen Temperaturen wie z.B. in Krankenhäusern, Bä­ckereien, Tier­häusern oder in der Nähe warmer Orte wie z.B. Warmwasser- bzw. Zen­tralhei­zungs-Sy­stemen.

Herkunft.

Die Pharaoameise stammt ursprünglich aus Indien. Ihren Namen verdankt sie dem Umstand, dass ihre erste Beschreibung an Exemplaren vorgenommen wurde, die in den Mumien der ägyptischen Pharaonen gefunden worden sind. Sie gelangte erst im neuzehnten Jahrhundert nach Europa.

Nahrung.

Die Nahrung ist sehr abwechslungsreich und besteht vorwiegend aus eiweisshaltigen Komponenten wie Fleisch und Fleischprodukte, Käse, aber auch Felle, Marmelade, Honig, Schokolade, Brot, Gebäck sowie tote und lebende Insekten. Sie decken ihren Eiweissbedarf aber auch an Aas, menschlichen und tierischen Ausscheidungen, ja sogar aus Wundeiter.

Trotz ihrer geringen Körpergrösse sind sie in hohem Masse lästig. Diese Ameisen fallen nicht nur zu Hunderten und Tausenden über Lebensmittel aller Art her, sondern sie dringen auch in Betten der Bewohner, sodass diese schliesslich kapitulieren und ausziehen.

Sie kann wegen ihrer geringen Grösse in „dichte“ Verpackungen, medizinische Geräte, sterile Schläuche eindringen und diese kontaminieren.

Schäden.

Trotz ihrer geringen Körpergrösse sind sie in hohem Masse lästig. Diese Amei­sen fallen nicht nur zu Hunderten und Tausen­den über Lebensmittel aller Art her, sondern sie dringen auch in Betten der Bewohner, so dass diese schliesslich kapitulieren und aus­ziehen.

Die hohe Gefährlichkeit ist in ihrer besonderen Nahrungswahl begründet. Pharaoameisen be­vorzu­gen Eiweissstoffe, und zwar jeglicher Art. Sie fressen Fleisch im rohen Zustand ebenso wie in jeder für den menschlichen Ge­nuss zu­bereiteten Form, gekocht, gebraten, als Wurst, Schinken usw. Sie decken ihren Eiweissbedarf auch aus den menschlichen und tierischen Ausscheidungen, Urin, Fäka­lien, Sputum usw., ja sogar aus Wundeiter, an den zu gelangen sie unter die Verbände kriechen. In Krankenhäu­sern dürften sie somit als Über­träger von Hos­pitalismuskeimen gelten.

Die Pharaoameise kann wegen ihrer geringen Grösse in medizinische Geräte, sterile Schläuche und Packungen eindringen.

Aussehen.

Arbeiterinnen: Körperlänge 1.5 - 2.5 mm, bernsteingelb mit etwas dunklerer Hinter­leibs­spitze

Königin: 3.5 - 4.5 mm lang, dunkelbraun

Männchen: 2.8 - 3.0 mm lang, schwarz

6'000 - 10'000 Arbeiterinnen ergeben das Ge­wicht von 1 Gramm.

Entwicklung.

Ein Volk hat zahlreiche Köni­gin­nen (bis einige hundert oder mehr). Di­ploide Eier (die zu Ar­beite­rinnen werden) treten immer auf, haploide (die zu Männchen werden) nur in der Phase der Sexual­tierauf­zucht, was einmal im Jahr der Fall ist. Die Männchen, die lebens­lang geflügelt sind, le­ben nur 2 bis 3 Wochen, die Königinnen, die nach der Kopulation die Flügel abwerfen, etwa 3 Monate oder noch län­ger.

Biologie und Verhalten.

Nestgründung: Nor­malerweise werden Zweig­nester aus den alten heraus gegründet, doch sind auch ver­schie­dene andere Varianten möglich. Ein Hochzeits­flug findet nicht statt, die Kopulation erfolgt im Nest.

Nestaufbau: Im Zentrum befinden sich Eier und Puppen, grössere Larven in den Randbe­zirken. Die Weibchen kommen in allen Teilen des Nestes vor. Strassen innerhalb des Nestes die­nen vor allem den Königinnen zur Fortbe­we­gung.

Aufzucht: Die Arbeiterinnen füttern die Köni­gin­nen, die Männchen, die Arbeiterinnen im Innen­dienst und die Larven.

Strassen ausserhalb des Nestes: Nach Auffin­den einer Futterquelle werden die Wege dort­hin mit einem Spurpheromon markiert. Die Wege können über 20 m lang sein.

Ausbreitung: Aktiv findet unter den Bedingun­gen Mitteleuropas eine Ausbreitung nur inner­halb des Hauses statt. Eine passive Ver­schlep­pung, die naturgemäss in erster Linie die Ar­beiterinnen betrifft, kann mit verschie­denen Ge­genständen (Lebensmittel, in Kran­kenhäusern ist vor allem die Wäsche von Be­deutung) erfol­gen. Eine neue Nestgründung erfolgt durch die Verschleppung wohl nur sel­ten, da die Voraus­setzungen hierfür in der Re­gel nicht erfüllt sind (Mitverschleppung von Königin­nen).

Ökologie.

Temperatur: Die Orte des Vor­kom­mens spre­chen schon für einen hohen Wärme­bedarf. Die Nest­temperatur beträgt 26 bis 28 °C. Aus­serhalb des Nestes werden al­lerdings auch niedrigere Tempera­turen tole­riert, wenn sie auf Futtersuche durchlaufen werden müssen.

Nahrung: Hungerperioden können nur für ein paar Wochen überlebt werden, wobei zwi­schen Arbei­terinnen und Königinnen kein Unterschied besteht.

Gegenmassnahmen.

Die versteckte Lage der Nester und die Nah­rungskette Arbeiterin - Köni­gin machen eine chemische Bekämpfung mit normalen Insekti­ziden und Verfahren recht schwierig. Ein Abtö­ten der Arbeiterin­nen aus­serhalb des Nestes bringt keinen Er­folg, da im Nest recht bald Er­satz geschaffen wird.

Durch insektizide Sprüh- und Spritzmittel wird die Pharaoameise "vergrämt", vor allem we­gen der Repellentwirkung der Insektizide. Ar­beite­rinnen ziehen sich vorübergehend in Schlupf­winkel zurück und erscheinen bald wieder an anderen Orten.

Deshalb: Auf keinen Fall spritzen oder sprühen!

Insektizide, die von den Arbeiterinnen ins Nest getragen werden, müssen in der Nahrungs­kette in letalen Dosen bis zu den Königinnen gelan­gen, müssen also bei der notgedrungen er­folgenden Re­duktion der Menge noch wirk­sam sein, dürfen aber auch nicht zu schnell wirken, weil sonst nur die ersten Glieder der Kette ab­getötet würden. Die Folge wäre eine zeitweilige Hungerphase, die aber vom Nest insgesamt er­tragen werden könnte.

Die einzige Bekämpfungsmethode bildet wohl das Auslegen von Ködermitteln. Dieser enthält die von Pharaoameisen bevorzugte Nahrung und wird von den Arbeiterinnen ins Nest eingetragen.

Die Bekämpfungsdauer variiert je nach Befall zwischen 4 bis 8 Wochen.

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